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Stand: Nov. 2016




























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Sieben Jahre Arnold-Vogt-Preis
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Quelle: Bundesverband Museumspädagogik (Hg.), StandbeinSpielbein.Museumspädagogik aktuell, Nr.95, April 2013,S.54f


Museumspädagogik als Thema von Hochschulschriften 
Markus Walz
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Arnold Vogt (1952-2004) zählte zu den profiliertesten Museumspädagogen Deutschlands: als Professor am Studiengang Museologie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), als Gründungsmitglied des AKMPO und des Arbeitskreises Museumspädagogik in der Konferenz für Geschichtsdidaktik sowie als Forscher mit zahlreichen Publikationen.1* Die Idee der Hinterbliebenen, zum Gedenken ein Stipendium für Studierende auszureichen, führte zu einem Preis für deutschsprachige Qualifikationsschriften über personale Vermittlung in Museen oder Gedenkstätten.
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Der erste Förderpreis für museumspädagogische Untersuchungen
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Spenden aus Vogts Nachlass ermöglichten der HTWK Leipzig, den „Arnold-Vogt-Preis für Museumspädagogik" 2006 erstmals auszuloben und mit 1.000 Euro zu dotieren. Mit der Organisation wurde der Autor dieses Beitrags beauftragt, als Jury betätigen sich mit ihm Vogts Nachfolgerin, Gisela Weiß, und der Spender Alois Verheyen. Sieben Bewerbungen 2006, acht im Folgejahr von Lüneburg bis Karlsruhe, von Frankfurt a.M. bis Dresden ermutigten zur unbefristeten Fortführung. Die Finanzierung gewährleistet nun die 2007 aus Vogts Nachlass errichtete selbständige Stiftung_A.
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Der Arnold-Vogt-Preis hat einen festen Platz im Fakultätskalender: Die Preistragenden kommen nach Leipzig, um ihre Schrift mit Museologie-Studierenden, dem Fakultätskollegium und der Fachöffentlichkeit zu diskutieren; das anschließende Abendessen im kleineren Kreis entwickelte sich zu einer Art akademischer Familienfeier. 2012 war mit Prof. Thomas Sieber, Zürich, erstmals der Mentor einer preisgekrönten Arbeit dabei.
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Die bisherigen Preistragenden sind: Carola Marx (Promotion in Kommunikations-, Informationswissenschaft, FU Berlin); Dagmar Wunderlich (Magister in Kulturwissenschaft, HU Berlin); Christian Bies (Magister in Erziehungswissenschaft, Universität Leipzig); Mila Rümpler-Wenk (Diplom in Erziehungswissenschaft, Universität Lüneburg); Esther Gajek (Promotion in Vergleichender Kulturwissenschaft/Volkskunde, Universität Regensburg); Pia Luisa Schoof (erstes Staatsexamen Grundstufe, Universität Hamburg); Laura Hilti (Master in Art Education, Zürcher Hochschule der Künste).
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Bewerbungen als Spiegelbild der Forschung
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Qualifikationsschriften bilden akademische Moden gut ab — personale Vermittlung in Museen rechnet mit 48 Bewerbungen in sieben Jahren wohl nicht dazu. An Bekanntheit mangelt es nicht: Die 32 vertretenen Hochschulen verteilen sich auf die Deutschschweiz, Österreich und elf deutsche Bundesländer, Spitzenreiter ist Berlin (elf Bewerbungen aus vier Hochschulen), gefolgt von Bayern (6 aus 5). Alle Hochschultypen sind dabei: sechzehn Universitäten (mit 31 Bewerbungen), sieben Kunsthochschulen, fünf Fachhochschulen, drei Pädagogische Hochschulen; die erreichten Abschlüsse decken die ganze Bandbreite ab: Bachelor (3), Diplom (7), Staatsexamen (6), Magister (17), Master (9), Promotion (6).
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Die unterschiedlichen pädagogischen Anknüpfungspunkte belegen die Vielfalt erziehungswissenschaftlicher Studiengänge (27 von 48 Bewerbungen), summiert aus Kunstpädagogik (9), Haupt- oder Monofach Pädagogik (8), Lehrämter (6), Sozialpädagogik (3), Kultur- und Medienpädagogik (z). Die restlichen 44 Prozent der Bewerbungen verteilen sich auf Europäische Ethnologie/ Volkskunde, Kommunikationswissenschaft, Kulturmanagement (je 4), Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte (je 2), Kunst im Kontext, Geschichte, Museumskunde und Prähistorie (je 1).
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Trotz vergleichbarer Anzahl der Hochschulinstitute ist Kunsterziehung besser vertreten als Geschichtsdidaktik. Die museumsrelevanten Geisteswissenschaften erbringen gemeinsam nur acht Bewerbungen. Lokale Museumsaffinität deuten die Kommunikationswissenschaft (alle aus der Freien Universität Berlin) und die Lehramtsstudiengänge (3 von 6 aus der Universität Hamburg) an; ein beliebteres Thema schimmert durch, wenn trotz Ausschluss im Auslobungstext immer wieder Studien über Ausstellungen oder deren Publikum eintreffen.
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Eine Schriftenreihe als zweite Förderstrecke
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Schon die ersten Bewerbungsjahrgänge signalisierten ein unter verschiedenen Disziplinen aufgeteiltes, diskontinuierliches Forschungsfeld. Nur zwei der bislang sieben ausgezeichneten Schriften fanden den Weg auf den Buchmarkt.2* Qualifikationsarbeiten müssen Methodendiskussionen und Begriffsklärungen erbringen, was eine informierte Leserschaft unterfordert; umso mehr schienen (überarbeitete) Publikationen wünschenswert.
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Die fraktionierte Wahrnehmung verlangte eine fachliche Verortung der Publikationsidee, ohne sich auf einzelne Geisteswissenschaften oder Fachdidaktiken festzulegen; dies geschah zugunsten des Dachthemas Museum in der Annahme, dass dort mehr Aufmerksamkeit für derartige Titel zu finden ist als in erziehungswissenschaftlichen Umfeldern. Herstellungskostenzuschüsse sind Ausgangspunkt jeden Verlagsinteresses, denn schon das Museumswesen allgemein beweist sich selten als tragfähiger Buch-Absatzmarkt. Grundlagen waren deswegen der Förderwille und die Ertragsaussichten der Stiftung_A, ohne damit offene Türen zu garantieren: Drei einschlägige Verlage hatten kein Interesse, diese Reihe aufzunehmen. Den Zuschlag erhielt nach der Höhe des Zuschusses, der Transparenz dieser Forderung und der Bearbeitungsgeschwindigkeit der Anfrage der Verlag BibSpider, Berlin – ein auf Bibliothekswissenschaft, Archive (einschließlich „Historischer Bildungsarbeit") und Museen konzentrierter Kleinverlag.
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Die Flexibilität der Verlegerin, Dr. Walburga Lösch, gestattete, ein weiteres studentisches Element einzubinden: Die typografische Gestaltung und den Einbandentwurf der Buchreihe nahm Prof. Christian Ide als Prüfungsaufgabe im Bachelorstudiengang Buch- und Medienproduktion der HTWK Leipzig an. In einem marktnahen Studiengang sind kleine Preisgelder als Stimulus nicht unüblich; Fördergelder der Stiftung_A ebneten auch diesen Weg. Verlag, Stiftungsvorstand und Juryvorsitz sichteten gemeinsam mit Prof. Ide die Ergebnisse; es überzeugte der Entwurf von Katharina Seifert.
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Pünktlich zur Preisverleihung 2012 lag der erste Band der neuen Schriftenreihe vor.3* Im Herbst 2013 wird der zweite erscheinen,4* der dritte Band ist in Planung. Stiftung_A leistet Starthilfe, indem sie einen Teil der Auflage erwirbt und in der Reihenfolge der Anfragen an interessierte Fachleute, Museen und Bibliotheken verschenkt.5* Die Kombination mit der Schriftenreihe soll die Attraktivität des Arnold-Vogt-Preises und zugleich die Einsicht steigern, dass Bildungsarbeit im Museum Forschungsgrundlagen hat und weitere benötigt – ganz im Sinn von Arnold Vogt, der 2012 sechzig Jahre alt geworden wäre.
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Dr. Dr. Markus Walz
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig/ Fakultät Medien
Karl-Liebknecht-Straße 132
04277 Leipzig
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Markus Walz ist Volkskundler, Professor für Theoretische und Historische Museologie; zuvor Volontariat im Landesmuseum Koblenz und Referent im LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster.
 

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1 Verheyen, Alois: Arnold Vogt (1952-2004), Nestor der Museumspädagogik. In: Arnold Vogt u.a. (Hg.): Wandel der Lernkulturen an Schulen und Museen. Paradigmenwechsel zwischen Schul- und Museumspädagogik. Leipzig: Universitätsverlag, 2008, (Schriftenreihe des Zentrums für Lehrerbildung und Schulforschung an der Universität Leipzig; 7), 393-402. Zur Textstelle
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2 Marx, Carola: Fremdsprachendidaktik und Museumspädagogik. Empirische Untersuchungen am Beispiel Kunstmuseen. Berlin: dissertation.de, 2008 – Die Dissertation von Esther Gajek erscheint Ende 2013 bei Waxmann, Münster. Zur Textstelle
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3 Bies, Christian: Kunstmuseen als Lern- und Erfahrungsorte. Eine Evaluation museumspädagogischer Arbeit mit Schulklassen zu zeitgenössischer Kunst. Berlin: BibSpider, 2012 (Vogtensien – Impulse für die Museumspädagogik; 1) Zur Textstelle
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4 Wunderlich, Dagmar: Museen aus der Perspektive von Jugendlichen. Evaluation eines Realschulprojekts im Kontext kultureller Bildung. Berlin: BibSpider, [erscheint 2013] (Vogtensien – Impulse für die Museumspädagogik; 2)
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5 http://www.stiftung-a.de 
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