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Stand: April 2014
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HISTORISCHE IDENTITÄT
UND NATIONALITÄT
Ringvorlesung der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster
in Zusammenarbeit mit der Stadt Münster,
der Deutsch-Israelischen Gesellschaft,
Arbeitsgemeinschaft Münster,
und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit, Münster
Sommersemester 1991, Fortsetzung der Veranstaltungen
des vergangenen Semesters |
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Hohe Aktualität hat das Thema der
Ringvorlesung bereits während des Wintersemester 1990/91 gewonnen:
Die verwirklichte "nationale Einheit" im Kontext der bevorstehenden europäischen
Öffnung, aber auch die neue deutsche weltpolitische Verantwortung
angesichts des Golfkrieges und der nicht zuletzt mit "deutscher" Hilfe
möglich gewordenen Bedrohung des Staates Israel — all das förderte
ein fruchtbares Gespräch im Hochschulbereich und in der Öffentlichkeit.
Historische Identität und Nationalität
bedürfen einer angemessenen Reflexion und Neubestimmung hinsichtlich
ihrer vielfältigen Ausdrucksformen — von Wirtschaftsweisen, politischen
Einstellungen, Mentalitäten, in Gestus und Habitus, in ihren inhaltlichen
Profilen ebenso wie in ihrer ethischen Problematik.
Aus diesen Gründen und wegen der Resonanz
wird die Ringvorlesung fortgeführt. Im Sommersemester werden wieder
verschiedene Ansichten, Disziplinen und politische Erfahrungsfelder zu
Wort kommen, um so auch im universitären Bereich jene Unruhe zu erzeugen,
die aus Fragen erwächst, die keine Patentlösungen kennen.
Standen bisher Langzeitperspektiven der
historischen, nationalen Entwicklung und interkulturelle, vergleichende
Betrachtungsweisen zur Minderheiten- und Mehrheitenproblematik im Vordergrund,
so werden die folgenden Vorträge vermehrt regionale und lokale Strukturen
berücksichtigen, um einen Erkenntnisgewinn auch in der Erfahrungswelt
der Beteiligten zu erzielen. Historische Identität wird in ihrer individuellen,
aber auch kollektiv-nationalen Brechung sowie im Spannungsverhältnis
von rationalen Bewußtseinsstrukturen zu unterschwelligen Irrationalismen
erörtert. Die Position zu den deutsch-israelischen Beziehungen und
zur deutsch-jüdischen Kultur ist dabei ein besonderes Anliegen: Beispielhaft
werden gegenläufige Entwicklungen sichtbar, die gesamtgesellschaftlich
aufzuarbeiten sind.
Der heterogene Teilnehmerkreis aus Studenten
verschiedener Fachrichtungen und aus "älteren Semestern" (z. B. Angehörige
von kulturellen Erwachsenenbildungs-Maßnahmen, Lehrer) ermöglichten
bisher eine rege, reflexive Diskussion der Vorträge, die wesentlich
durch den fachübergreifenden Charakter der Veranstaltungen gefördert
wurde. Das regelmäßige Presseecho verwies darauf, die aktuellen
Fragestellungen in kompetenter Verarbeitung zu diskutieren und für
den Anwendungsbereich lokaler und regionaler Kulturarbeit zu nutzen. Zu
diesem Kulturtransfer tragen besonders auch die Seminar- und Begleitveranstaltungen
bei.
Prof. Dr. Anneliese Mannzmann, Universität
Münster, Fachbereich Erziehungswissenschaft
Dr. Arnold Vogt, Vorstand DIG Münster;
Karl-Heinz Volkert, Vorsitzender der DIG
Pfarrer Jürgen Hülsmann, Vors.
d. Ges. f. Christl.-Jüd. Zusammenarbeit Münster
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Begleitveranstaltungen |
schließen |
Datum |
Terminplan Sommersemester
1991
jeweils mittwochs 18.00 - 20.00 Uhr, Ort:
S 8 im Schloß, Hindenburgplatz |
im
Aufbau |
17.04.1991 |
Zur Eröffnung:
Zwischen Vereinigungseuphorie und Verantwortungsethik
Dr. Arnold Vogt, Münster
Der Umgang mit der nationalen Geschichte.
Erfahrungen aus der ehemaligen DDR
— zwischen Verdrängung und Staatsideologie
Doz. Dr. sc. Angelika Timm, Berlin |
mehr |
24.04.1991 |
Stiftet Krieg Identität?
Israelisches Selbstverständnis nach
dem Golfkrieg
Judith Frost, Bonn |
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08.05.1991 |
Schülerinnen jüdischen Glaubens
in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus
in Münster
Dr. Bernd Weber, Münster |
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15.05.1991 |
Die Wewelsburg als "Mittelpunkt der Welt"
in der SS-Ideologie —
Terrorstätte für ein "Kult"-Zentrum
von 1934 - 1945
Prof. Dr. Karl Hüser, Paderborn |
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29.05.1991 |
Deutsch-israelische Gemeinsamkeiten
als Elemente nationaler Identitätsfindung
in Israel
Prof. Dr. Yair Hirschfeld, Haifa |
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05.06.1991 |
Juden in Westfalen —
Impulse und Intentionen der Forschung
Prof. Dr. Diethard Aschoff, Münster |
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12.06.1991 |
Moderne Kunst — ein Kontrastprogramm zu
historischer Identität und Nationalität? — Perspektiven der Skulptur-Projekte
Münster 87
Prof. Dr. Klaus Bussmann, Münster |
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19.06.1991 |
Heimat und Vaterland —
zur Aufklärung eines Gefühls
mit Mitteln der Mentalitätsgeschichte
Prof. Dr. Anneliese Mannzmann, Münster |
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26.06.1991 |
Gesamtdeutsche Identität
im Licht der soziokulturellen Entwicklung
der ehemaligen DDR
Wolfgang Thierse, MdB, Bonn |
mehr |
03.07.1991 |
Jüdisches Leben und soziales Handeln
in einer multikulturellen Gesellschaft —
das amerikanische Beispiel
Dr. Frank Rieger, Hannover |
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10.07.1991 |
Deutschland: Vom strammen Max zum Softy?
Prof. Dr. Michael Wolffsohn, München
Ort: F 1 im Fürstenberghaus, Domplatz
20-22 |
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