.
.
|
|
Museum Aktuell
Die Zeitschrift für Ausstellungspraxis und Museologie
im deutschsprachigen Raum
Januar 2005, Nr. 111, ISSN 1433-3848
.
Nachruf auf Prof. Dr. Arnold Vogt
Seite 24 |
.
.
Nachruf auf Prof. Dr. Arnold Vogt
Am 29.12.2004 verstarb plötzlich Dr. Arnold Vogt, Professor für
Museumspädagogik am Fachbereich Buch und Museum der Hochschule für
Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH), im Alter von 52 Jahren.
Sein
Berufsweg führte Dr. Vogt nach dem zweiten Staatsexamen für das
Höhere Lehramt zu Tätigkeiten in verschiedenen Museen, u. a.
im Lippischen Landesmuseum Detmold und im Stadtmuseum Münster, er
erhielt Lehraufträge zur Denkmal- und Museumspädagogik an der
Universität Münster; 1993 wurde er als Professor an die HTWK
Leipzig berufen.
Die überregionale Außenwahrnehmung des Studiengangs Museologie
hat Prof. Vogt ganz wesentlich mitbestimmt. 1997-2003 war er Voting Member
im International Committee for Museology (ICOFOM), einer Gliederung des
Internationalen Museumsrates ICOM. Er leitete den Arbeitskreis Museumspädagogik
in der Konferenz für Geschichtsdidaktik e.V., war Gründungsmitglied
und seit 2002 Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises Museumspädagogik
Ostdeutschland e.V. Besonders setzte sich Prof. Vogt für die konzeptuelle
Fortentwicklung des Schulmuseums Leipzig/Werkstatt für Schulgeschichte
ein; er initiierte die dieser Institution zugrunde liegende Kooperation
von Universität, Stadt und HTWK Leipzig.
Für die Studierenden hielt Prof. Vogt vielfältige fachlich-intellektuelle
Herausforderungen bereit, war interessiert an ungewöhnlichen Projekten.
Diese veranschaulichten Ergebnisse aus seiner Lehre innerhalb der Hochschule,
aber auch für breite Öffentlichkeiten im Naturkundemuseum Leipzig,
im Jahn-Museum Freyburg oder im Kreismuseum Rathenow. Auch mit seiner krankheitsbedingten
schwersten Körperbehinderung füllte er seine Professur mit unvermindertem
Einsatz aus.
Schaffensfreude und Selbstdisziplin zeichneten Prof. Vogt besonders
aus. Neben Lehre, Hochschulselbstverwaltung, Mitwirkung in verschiedenen
Fachverbänden sowie der wissenschaftlichen Begleitung des Automatikmuseums
der HTWK Leipzig und des Schulmuseums Leipzig fand er noch Zeit und Inspiration
für eine bemerkenswerte Anzahl wissenschaftlicher Publikationen. Drei
wissenschaftliche Sammelbände sollten allein 2005 in seiner Mitherausgeberschaft
erscheinen, darunter die 2004 in Zusammenarbeit mit der Universität
Paderborn veranstaltete Fachtagung „Vom ,Mittelpunkt der Welt' in der Wewelsburg"
zu didaktischen Herausforderungen an NS-Gedenkstätten.
Prof. Vogt war ein anregender Gesprächspartner, der über aktuelle
geschichtsdidaktische und museologische Fachdiskussionen stets im Bilde
war. Seine Kolleginnen in der HTWK Leipzig wie im museumspädagogischen
Berufsfeld schätzten seine stets entgegenkommende, liebenswürdige
Art und den freundschaftlichen Umgang. Arbeitseifer und Hilfsbereitschaft
sind die Bausteine dieses vielgestaltigen Arbeitsfelds, das Prof. Vogt
in aller Bescheidenheit ausfüllte. Die Studierenden, Mitarbeiterinnen
und das Kollegium werden ihn vermissen.
Markus Walz
Summary
Arnold Vogt, Professor of museum pedagogy at the Hochschule für
Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig died on 29,12.2004. He held this
position since 1993, having previously worked at museums in Detmold and
Münster. Professor Vogt was an important figure in shaping the understanding
of museology across regional boundaries. He was on, several advisory committees,
acted as a voting member of ICOFOM (a branch of ICOM), and worked on numerous
publications. Despite his illness, he showed complete commitment to his
students, presenting them with challenges and encouraging unusual projects.
His colleagues and students will miss Professor Vogt's kindness and support.
Seite 24, MUSEUM AKTUELL Januar 2005
.
.