.
.
Stand: April 2013
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
. |
.
.
|
|
Arnold Vogt, Aida Kruze, Dieter Schulz (Hg.)
Wandel der Lernkulturen
an Schulen und Museen.
Paradigmenwechsel zwischen Schul- und Museumspädagogik
Schriftenreihe des Zentrums für Lehrerbildung und Schulforschung
(ZLS)
an der Universität Leipzig, Band 7,
Leipzig 2008, 409 S., ISBN 978-3-86583-249-8
.
Markus Walz, Professor Dr. Arnold
Vogt - ein Nachruf,Seite 7-8
Dieter Schulz, Zur Einführung,
Seite 9 - 19 |
.
.
Markus Walz
Professor Dr. Arnold Vogt — ein Nachruf
.
Am 29.12.2004 verstarb plötzlich Arnold Vogt, Professor für
Museumspädagogik am Fachbereich Buch und Museum der Hochschule für
Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH), im Alter von 52 Jahren.
.
Sein Berufsweg führte Professor Vogt nach dem Zweiten Staatsexamen
für das Höhere Lehramt zu Tätigkeiten in verschiedenen Museen,
u. a. im Lippischen Landesmuseum Detmold und im Stadtmuseum Münster,
er erhielt Lehraufträge zur Denkmals- und Museumspädagogik an
der Universität Münster. 1993 wurde er als Professor an die HTWK
Leipzig berufen.
.
Die überregionale Außenwahrnehmung des Studiengangs Museologie
hat Professor Vogt ganz wesentlich mitbestimmt. 1997— 2003 war er Voting
Member im International Committee for Museology (ICOFOM), einer Gliederung
des Internationalen Museumsrates ICOM. Er leitete den Arbeitskreis Museumspädagogik
in der Konferenz für Geschichtsdidaktik e.V., war Gründungsmitglied
und seit 2002 Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises Museumspädagogik
Ostdeutschland e.V.
.
Besonders setzte sich Professor Vogt für die konzeptuelle Fortentwicklung
des Schulmuseums Leipzig —Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig ein
und initiierte die dieser Institution zugrunde liegende Kooperation von
Universität, Stadt und HTWK Leipzig.
.
Für die Studierenden hielt Professor Vogt vielfältige fachlich-intellektuelle
Herausforderungen bereit und war interessiert an ungewöhnlichen Projekten.
Diese veranschaulichten Ergebnisse aus seiner Lehre innerhalb der Hochschule,
aber auch für die breite Öffentlichkeite im Naturkundemuseum
Leipzig, im Jahn-Museum Freyburg oder im Kreismuseum Rathenow. Auch mit
seiner krankheitsbedingten schwersten Körperbehinderung füllte
er seine Professur mit unvermindertem Einsatz aus.
.
Schaffensfreude und Selbstdisziplin zeichneten Professor Vogt besonders
aus. Neben der Lehre, Hochschulselbstverwaltung und der Mitwirkung in verschiedenen
Fachverbänden sowie der wissenschaftlichen Begleitung des Automatikmuseums
der HTWK Leipzig und des Schulmuseums Leipzig fand er noch Zeit und Inspiration
für eine bemerkenswerte Anzahl wissenschaftlicher Publikationen. Drei
wissenschaftliche Sammelbände sollten allein 2005 in seiner Mitherausgeberschaft
erscheinen, darunter die 2004 in Zusammenarbeit mit der Universität
Paderborn veranstaltete Fachtagung »Vom >Mittelpunkt der Welt<
in der Wewelsburg« zu didaktischen Herausforderungen an NS-Gedenkstätten.
.
Professor Vogt ist ein anregender Gesprächspartner gewesen, der
über aktuelle geschichtsdidaktische und museologische Fachdiskussionen
stets im Bilde war. Seine Kolleginnen und Kollegen in der HTWK Leipzig
wie im museumspädagogischen Berufsfeld schätzten seine stets
entgegenkommende, liebenswürdige Art und den freundschaftlichen Umgang.
Arbeitseifer und Hilfsbereitschaft sind die Bausteine dieses vielgestaltigen
Arbeitsfelds, das Professor Vogt in aller Bescheidenheit ausfüllte.
Die Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das Kollegium werden
ihn vermissen.
Dieter Schulz
Zur Einführung
.
Das vorliegende Buch ist in seiner differenzierten
Struktur von Professor Dr.
Arnold Vogt
noch persönlich konzipiert worden. Es war ihm gleichsam ein Herzensanliegen,
das Manuskript noch zu seinen Lebzeiten abzuschließen, was ihm aufgrund
einer heimtückischen Krankheit leider nicht mehr vergönnt war.
Der von ihm gewählte Titel »Wandel der Lernkulturen an Schulen
und Museen« darf deshalb als thematisches Vermächtnis gewertet
werden. Der Sammelband repräsentiert das Lebenswerk von Arnold Vogt,
der sich mit seinen Arbeiten um die wissenschaftliche Fundierung der Museumspädagogik
als eigenständige Disziplin innerhalb des breiten Spektrums pädagogischer
Teilwissenschaften auf nationaler und internationaler Ebene hohe und beispielhafte
Verdienste erworben hat. Dabei ging es ihm u. a. stets um eine auf Dialog
basierende Partnerschaft und Vernetzung der Museumspädagogik mit der
Schulpädagogik.
.
In 22 Einzelbeiträgen wird von namhaften
Vertretern der Museums- und Schulpädagogik das spezifische Verhältnis
in den jeweiligen Besonderheiten analysiert und vermessen. Hierzu nimmt
Arnold Vogt eine Zweiteilung vor: in Teil 1 wird von acht Autoren das Verhältnis
von »Museen und Schule heute« diskutiert. In Teil 2 werden
unterschiedliche Vermittlungskonzepte dargelegt, die einen äußerst
informativen Einblick in die Praxis geben.
.
Einleitend klärt Arnold Vogt mit der Fragestellung
von »Kooperation oder Konfrontation?« die historische und aktuelle
Diskussion zum Verhältnis von Schulen und Museen ab. Die Ausführungen
belegen sein Detailwissen sowohl um die Eigenständigkeit als auch
um das innere Spannungsverhältnis zwischen den beiden Teildisziplinen
der Pädagogik. Dass bei allen Kooperationserfordernissen inhalts-
und sachbezogene Grenzen zu beachten sind, leitet sich u. a. aus dem »Eigensinn
und der Fremdheit« der musealen Exponate ab. Arnold Vogt sieht eine
beachtliche Barriere in der »ding- und ausstellungssprachlichen Kommunikation,
die für das Verständnis der Museumsausstellung so wichtig ist,
ansonsten aber in der überwiegend verbalsprachlich geprägten
Gesellschaft ungewöhnlich und fremd bleibt«. Die Vermittlungsbrücke
wird schließlich über die Schulpädagogik geschlagen, welche
die Kinder und Jugendlichen nicht nur »sehen lernt«, sondern
vor allem zur Urteils-und Kommunikationskompetenz zu führen hat.
.
Während Arnold Vogt seine Analysen und Reflexionen
aus der spezifischen Sicht des Museumspädagogen formuliert, diskutiert
Bernd Schönemann in seinem Beitrag das »Museum als Lernort«
...
.
...
.
Mit der Darstellung der Biographie und der Zusammenstellung
der Veröffentlichungen (in Auswahl) bringt Alois Verheyen in einer
Würdigung die Person Professor Dr. Arnold Vogt nochmals in eine liebenswerte
Nähe. Es ist der Charakterisierung unstrittig zuzustimmen: »Arnold
Vogt — Nestor der Museumspädagogik«.
.
.
|