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2011 Esther Gajek
Seniorenprogramme an Museen: eine ethnographische
Annäherung
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Im November 2011 hat die
Fakultät Medien der HTWK Leipzig den 5. Arnold-Vogt-Preis für
Museumspädagogik verliehen. Dieser Förderpreis ist mit 1.000
€ dotiert und zeichnet Hochschulschriften aus, die praxisrelevante,
innovative Ergebnisse auf dem Gebiet der Bildungsarbeit in Museen oder
Gedenkstätten erbracht haben. .
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Der Preis erinnert
wieder an Arnold Vogt (1952-2004)
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Preisträgerin
Dr. Esther Gajek |
Grundlage für einen
facettenreichen Vortrag |
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Einstimmig entschied
die Jury, den Arnold-Vogt-Preis 2011 der Dissertation von Esther Gajek
zuzusprechen. Die Regensburger Kulturwissenschaftlerin erhält den
Preis für Ihre Dissertation „Seniorenprogramme an Museen: eine ethnographische
Annäherung“, die von Prof. Dr. Daniel Drascek betreut wurde.
Mit der Diskussion um den
wachsenden Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft und die zunehmende
Lebenserwartung sind Seniorinnen und Senioren auch in den Blickpunkt der
Kulturvermittlung geraten. Das Fachgebiet der Vergleichenden Kulturwissenschaft
legt nahe, die Sichtweise der Zielgruppe selbst ins Zentrum zu heben und
nicht diejenige der Kulturvermittelnden, der Museumsfachleute oder der
Kulturpolitik.
Ganz im Sinn der „Erfahrungswissenschaft“
bringt die preisgekrönte Untersuchung endlich die Perspektive der
„Betroffenen“ von Seniorenangeboten in die Fachdiskussion ein. Statt Sekundäranalysen
von politischen Leitlinien, didaktischen Konzepten, Veranstaltungsprogrammen
und Selbstdarstellungen nimmt sie die Perspektive der älteren Menschen
auf durch teilnehmende Beobachtungen. Damit erschließt sie erstmals
unvermittelt die Erwartungshaltungen und Mitwirkungsbereitschaft älterer
Menschen gegenüber Museen und deren Angeboten. Sie proklamiert einen
Paradigmenwechsel, weg vom „Betreuungsobjekt“, hin zu älteren Menschen,
die sich aktiv einbringen möchten, eigene Erfahrungen sammeln wollen
und in der Teilnahme an Veranstaltungen zunächst die Abwechslung und
den sozialen Kontakt sehen und nicht die Abnahme konfektionierter Leistungen.
(c) Fotos:
Stiftung_A